"Dom", Im Plattenladen", "Typ mit Tüte"

 

Anna Többen mag keine Schnörkel - weder in der Beschriftung ihrer Werke noch in der Beschreibung ihrer Arbeit. „Ich male und zeichne, was ich sehe. Als Kölnerin bin ich ständig von Menschen umgeben. Ob in der Bahn, im Park, im Plattenladen oder vor dem Dom. Die Auseinandersetzung mit dem Menschen in der Stadt liegt also nahe. Ebenso, wie ich den Menschen in der großen, anonymen Masse verschwinden lasse, hole ich ihn auch als Einzelnen wieder hervor. Dieser Blickwinkel ist für mich nur natürlich. Entweder schweift der Blick oberflächlich umher oder verharrt für einen kurzen Augenblick auf einer einzelnen Person.“

Neben Ölmalereien sind vor allem Werke mit Edding und Tipp-Ex entstanden. „Ich mag die Abwechslung zwischen expressivem, pastosem Farbauftrag mit Ölfarben und den feinen schwarz-weiß-Zeichnungen mit Edding und Tipp-Ex.“

Anna Többen verzichtet in ihren Zeichnungen bewusst auf den Einsatz von Acrylfarben oder Filzstiften in verschiedenen Graustufen – Plastizität und Ausdruck ergeben sich durch den vielseitigen Einsatz der Zeichenmittel: Edding und Tipp-Ex.

Mal Tipp-Ex auf Edding, mal Edding auf Tipp-Ex, mal der Gebrauch von fast leeren Eddingstiften, selten auch ein Textmarker: Die Ausrüstung, die sie für ihre Werke benötigt, ist überschaubar und in jedem vorbildlich geführten Etui vertreten. Die minimalistische Ausrüstung ist zum Markenzeichen der Künstlerin geworden - der Mensch zu ihrem durchgängigen Motiv. Mal im Bildmittelpunkt, mal in der anonymisierten Masse der Stadt.

 

(Quelle: Programmheft Freifeld Festival)